gleich

gleich
gleich Adj std. (8. Jh.), mhd. gelīch(e), ahd. gilīh, as. gilīk(o) Stammwort. Aus g. * ga-leika- Adj. "gleiche Gestalt habend", auch in gt. galeiks, anord. (g)líkr, ae. gelīce, afr. līk. Zu dem damit vorausgesetzten g. * leika- "Gestalt" s. Leiche. Die Herleitung ist allerdings nicht so einfach, wie dies aussieht, weil derartige Bildungen zu pronominalen und halbpronominalen Stämmen deutlich von einem Suffix -li- ausgehen, das durch ein -k/g-Suffix erweitert werden kann; das Suffix und das Wort für "Gestalt" können aber auf die gleiche Grundlage ( * al-i- zu * al- "wachsen", also etwa "Wuchs") zurückgehen. Neben der angeführten Deutungsmöglichkeit steht ein lit. lýgus "gleich, gleichartig" (nebst lit. tolýgus "entsprechend, gleich"), das auf die Bedeutung "gleich" bei einer Wurzel, nicht einer Zusammenbildung mit Wörtern der Bedeutung "gleich, zusammen" usw., weisen könnte. Der beste Weg einer Deutung scheint die Abtrennung dieser baltischen Formation (die auf "eben, glatt" zurückgeführt werden kann) zu sein (Seebold, 2000). Verbum: gleichen; Präfixableitungen: begleichen, vergleichen; Abstrakta: Gleichheit, Vergleich; Sonderbedeutungen in Gleichnis, Gleichgewicht, gleichgültig.
   Ebenso nndl. gelijk, ne. like, nschw. lik, nisl. líkur. S. auch Gleisner, mißlich, sogleich.
Seebold, E. FS Meid (1989), 343-351;
Röhrich 1 (1991), 552f.;
Heidermanns (1993), 381-383;
Grundbegriffe 2 (1975), 997-1046 (zu Gleichheit);
Dann, O.: Gleichheit und Gleichberechtigung (Berlin 1980);
Schönfeld, A. FS Schmitt (1988), 443-463;
Heidermanns (1993), 381-383;
Seebold, E. IF 105 (2000), 331-334. gemeingermanisch s. Leiche

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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